Therapie­angebote der Klinik Menterschwaige

Wir alle haben unsere persönliche Vorgeschichte und unseren eigenen Charakter. So individuell wie Sie ist deshalb auch eine Behandlung in unserer Klinik. Unser interdisziplinäres Team erstellt einen auf Sie zugeschnittenen Behandlungsplan, der aus verschiedenen Therapiemethoden besteht. So entsteht ein engmaschiges therapeutisches Netz, das einzig und allein auf Ihre Gesundheit abzielt.

Eine Therapeutin liest in einem hellen Therapieraum konzentriert Unterlagen auf einem Klemmbrett.

Therapeutische Angebote

Einzelpsychotherapie

Voll und ganz im Fokus – Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut konzentriert sich in der einzeltherapeutischen Behandlung ganz auf Sie. Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut ist zudem für die Koordination und Überprüfung Ihres Behandlungsfortschritts verantwortlich und dient Ihnen als zentrale Ansprechperson.

In den tiefenpsychologisch fundierten oder analytischen Einzelpsychotherapiegesprächen wird gezielt auf Ihre individuelle Situation eingegangen.

In dieser vertrauensvollen Beziehung wird anfangs ihre Lebens- und Entwicklungsgeschichte betrachtet, Ihre Diagnose erstellt und Ihre Therapieziele erarbeitet.

Im Verlauf können Sie im Schutz des therapeutischen Kontaktes Ihre Problematik und Konflikte bearbeiten, ein besseres Selbstverständnis erarbeiten, neue Zuordnungsmöglichkeiten Ihres Erlebens entwickeln, aufkommende Erinnerungen und Emotionen gemeinsam halten und bearbeiten und neue Lösungswege entwickeln.

In der Milieugruppe bilden Patient*innen eine therapeutische Gemeinschaft, in der jeder an der Gestaltung des täglichen Lebens mitwirkt. In dieser Gruppe werden die Mahlzeiten, der Klinikalltag und auch die freie Zeit gemeinsam wahrgenommen.

Einen zentralen Platz in der Milieutherapie nimmt das gemeinsame Projekt ein, für das sich die Gruppenmitglieder zusammen entscheiden. Das können zum Beispiel die Gestaltung einer Sitzbank, das Herstellen von Skulpturen oder der Bau eines Sommerpavillons sein. Häufig symbolisiert das jeweilige Projekt die unbewussten Wünsche und Bedürfnisse, die die Gruppe derzeit beschäftigen.

Über ein solches Projekt – ein sogenanntes „drittes Objekt“ – bekommen die Patient*innen die Möglichkeit, miteinander in Austausch zu kommen und mit der Zeit ihre Kontaktfähigkeit zu verbessern. Zudem können ihre handwerklichen, künstlerischen und geistigen Fähigkeiten eingebracht und weiterentwickelt werden.

In der Gruppentherapie tauschen sich die Teilnehmenden offen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus. Die Sitzungen werden von therapeutischem Personal geleitet. Es werden dabei keine Gesprächsthemen vorgegeben – die Teilnehmenden können ihre Anliegen frei vortragen und gemeinsam darüber sprechen.

Die Inhalte werden analytisch und bindungstherapeutisch reflektiert. Aufkommende Erinnerungen, Reaktionen und Emotionen werden gemeinsam durchlebt und emotional aufgefangen.

Durch die direkte Rückmeldung in der Gruppe können Probleme unter verschiedenen Gesichtspunkten reflektiert, neue Einordnungsmöglichkeiten des eigenen Erlebens erarbeitet sowie neue Lösungswege aufgezeigt werden. Dabei findet auch eine Differenzierung zwischen Vergangenheitserlebnissen und dem Hier und Jetzt statt.

In der direkten Interaktion entstehen jedoch nicht nur neue Blickwinkel. Es entwickeln sich auch starke Gemeinschaftsgefühle und positive Beziehungserfahrungen, die sich günstig auf die Entwicklung der Teilnehmenden auswirken.

An der Großgruppe nehmen alle Patient*innen teil. Sie findet einmal wöchentlich statt und dauert circa zwei Stunden. Im Rahmen dessen werden Geburtstage gefeiert, neue Patient*innen und Mitarbeiter*innen begrüßt oder Personen verabschiedet, die ihre Therapie beendet haben. Zudem werden Anregungen und Verbesserungen besprochen sowie eventuelle Konflikte und Schwierigkeiten gelöst. Es werden auch Themen besprochen, die alle betreffen – etwa Feiertage und Feste, die vorbereitet werden.

Gemeinsam statt einsam

In der Klinik Menterschwaige profitieren Sie nicht nur von professioneller Betreuung, sondern auch vom lebendigen Austausch mit anderen Patient*innen. 

Patient lehnt sich mit verschränkten Fingern auf seine Knie und hört aufmerksam einer anderen Person zu

Diagnosespezifische Angebote

Manche Herausforderungen verlangen nach maßgeschneiderten Lösungen – daher bieten wir Ihnen diagnosespezifische Angebote. Diese sind gezielt auf individuelle Bedürfnisse von verschiedenen Krankheitsbildern abgestimmt.

Fertigkeitengruppe

In dieser Therapieform erlernen Teilnehmende verschiedene Fertigkeiten, die ihnen dabei helfen, besser mit Emotionen, Kontakt, Stress und Frustration umgehen zu können. Ein Bestandteil ist dabei die sogenannte Psychoedukation: Patient*innen werden umfassend über die Mechanismen der Psyche sowie die Wirkungsweise von Gefühlen aufgeklärt.

Im gezielten Fertigkeitentraining werden etwa die sozialen Kompetenzen, die Gefühlswahrnehmung, das Selbstmanagement und weitere Bewältigungsstrategien erlernt. Dabei kommen je nach Bedarf Rollenspiele sowie Bewegungs-, Wahrnehmungs-, Entspannungs- und Imaginationsübungen zum Einsatz.

Je nach Situation werden bestimmte Themen in Kleingruppen, in Einzelarbeit oder in Form von Hausaufgaben bearbeitet.

In dieser Gruppe finden gezielt die Patient*innen Unterstützung, die unter Symptomen einer Traumafolgestörung leiden und aufgrund dessen in ihrem Selbst- und Weltverständnis erschüttert sind. Diese Therapieform ist somit ausschließlich für die Patient*innen, die an Symptomen wie Flashbacks, dissoziativen Zuständen oder Alpträumen leiden. Ziel ist es, spezielle traumatherapeutische Stabilisierungstechniken zu erlernen.

Weiterführendes Therapieangebot

Neben den gruppen- und einzeltherapeutischen Maßnahmen bieten wir Ihnen ein vielfältiges weiterführendes Therapieangebot. Diese verschiedenen Kreativ-, Körper- und Bewegungstherapien gehören zu unserem Klinikalltag:

Mit dem bewegungstherapeutischen Ansatz soll die körperliche Gesundheit der Teilnehmenden gestärkt und das allgemeine Wohlbefinden stabilisiert werden. Zudem hilft die Bewegungs- und Körpertherapie auch dabei, langfristig einen aktiven und gesunden Lebensstil zu etablieren.

Jedoch bringt diese Therapieform auch einen edukativ-psychosozialen Akzent mit. Denn Sport hilft dabei, Bewältigungsstrategien zu erlernen, das eigene Anspruchsniveau zu regulieren und die Frustrationstoleranz zu erhöhen. Auch eine Motivationssteigerung und eine Ich-Kontrolle können erzielt werden. Besonders bei uns ist das therapeutische Boxen, das einzeln und in kleinen Gruppen durchgeführt wird.

Im Rahmen der pferdegestützten Therapie wird nicht nur der verantwortungsvolle Umgang mit den Pferden erlernt – es geht auch darum, sich selbst zu spüren. Der Gegenspieler von Angst ist Vertrauen – weshalb es auch heilsam sein kann, Vertrauen zu einem Pferd aufzubauen. Sich tragen lassen, sich selbstwirksam erleben und eine Verbindung zum Tier schließen. Grundsätzlich ist die pferdegestützte Therapie für alle indiziert – denn der Kontakt zu Pferden hilft bei einer Vielzahl von psychischen Symptomen.

Die Kunsttherapie eröffnet Ihnen einen nonverbalen Zugang zu Ihrer Gefühlswelt und Ihren inneren Prozessen. Durch den kreativen Ausdruck mit verschiedenen Materialien und Techniken – wie Malen oder Zeichnen – können unbewusste Themen, Konflikte oder belastende Erfahrungen sichtbar gemacht und bearbeitet werden.

Besonders wertvoll ist die Kunsttherapie, weil sie emotionale Prozesse anstößt, die verbal oft schwer greifbar sind. Gleichzeitig stärkt sie Ihre Selbstwahrnehmung, Ihre Ausdrucksfähigkeit und Ihr Selbstbewusstsein. Dabei steht nicht das künstlerische Ergebnis im Vordergrund, sondern der individuelle Schaffensprozess, der durch die therapeutische Begleitung reflektiert und in Ihren Heilungsweg integriert wird.

Die Musiktherapie ist eine nonverbale Behandlungsmethode, in der die Teilnehmenden mit archaischen Instrumenten und der eigenen Stimme improvisierte Musik produzieren. In diesem Musizieren zeigen sich unbewusste Beziehungsdynamiken, die im Rahmen der weiteren Therapieformen aufgearbeitet und besprochen werden können.

Diese Therapieform ist besonders für Menschen geschaffen worden, die an sehr frühen vorsprachlichen Störungen leiden. Da dieses frühkindliche Erleben oftmals verbal nicht geäußert werden kann, kommen verbale therapeutische Mittel schnell an ihre Grenzen.

Die Tanztherapie ist ein gruppenbasiertes Körpertherapieverfahren, bei dem Gefühle und jegliche anderen Regungen in einem spontanen körperlichen Ausdruck mit oder ohne Musik umgesetzt werden. Die Körperebene berührt tiefe strukturelle Aspekte der Psychodynamik, die durch Bewegung zum Ausdruck kommen können.

Ein wesentliches therapeutisches Moment der Theatertherapie besteht darin, dass die Teilnehmenden im geschützten Rahmen einen Zugang zu vergangenem Erleben – etwa zu unbewussten Konflikten oder verinnerlichten Beziehungsmustern – finden können.

Im Theater können sie abgespaltene Persönlichkeitsanteile und nicht gelebte Identifikationen im Sinne einer spielerischen Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung ausprobieren und integrieren. Das wird deshalb möglich, weil der Teilnehmende selbst Gegenstand seiner künstlerischen Gestaltung ist.

Unbewusste Prozesse werden somit im Hier und Jetzt der Theatertherapie – insbesondere durch den spezifischen Prozess der Rollenfindung – sichtbar und können damit therapeutisch durchgearbeitet werden.

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